Versicherungsfragen
Marderschäden an Gebäuden
Text: Redaktion | Foto (Header): © stockmotion – stock-adobe.com
Die Schäden, die Marder an Haus und Hof anrichten, werden meist nicht von den Versicherungen übernommen. Das ist problematisch, denn die Kosten sind nicht nur hoch, sondern auch vielseitig. Wie mögliche Präventions- und Schutzmaßnahmen aussehen können, haben wir hier zusammengefasst.
Auszug aus:
DER HAUSMEISTER
Praxis – Technik – Sicherheit – Recht
Ausgabe Februar 2025
Jetzt Leser/-in werden
Zerfetzte Dämmmaterialien, durchgebissene Elektrokabel, zerstörte Dachdichtungen – Steinmarder können vielerlei Schäden in Haus und Hof anrichten. Das besonders ärgerliche daran: Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sieht in seinen Musterbedingungen keine Leistungen vor, die die Reparatur von Marderschäden in Haus und Hof abdecken. Meist sind diese sogar weder in der Haftpflicht- noch der Wohngebäudeversicherung enthalten. Wer sichergehen will, dass die eigene Versicherung die marderbedingten Kosten abdeckt, sollte diese vorab genauestens unter die Lupe nehmen oder Lösungen einsetzen, die die eigenen vier Wände frühzeitig vor Mardern schützen.
Schimmel – Schäden – Strom: Ausfälle durch den Marder
Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die Steinmarderpopulation in urbanen Räumen in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Das hat zur Folge, dass sich neben ländlichen, auch immer mehr städtische und vorstädtische Haushalte mit den kleinen Raubbären und deren möglichen Hinterlassenschaften auseinandersetzen müssen. Denn: Tun sie das nicht frühzeitig, können schnell Kosten in bis zu fünfstelliger Höhe entstehen. „Marderschäden kommen nicht nur in Autos und Maschinen vor“, erklärt Friedrich Winkler, Experte für Marderabwehr von der Norbert Schaub GmbH. „Gerade in der kalten Jahreszeit suchen Steinmarder häufig Schutz in Scheunen oder Dachböden und machen es sich dort gemütlich.“ Um in die geschützten Räume zu gelangen, schieben sie befestigte Dachziegel beiseite, schlüpfen durch Öffnungen ab bereits fünf Zentimetern oder beißen sich durch Dämmmaterial. Dadurch entstehen Löcher im Dach und die Dämmung verliert ihre Funktion. Häufig sind der Verlust an Wärmespeicherung oder sogar Wasserschäden die Folge. Ist das Tier dann in den Dachboden eingedrungen, verursacht es meist weitere Schäden. Es beißt sich sein Nest zurecht oder markiert sein Revier durch Duftmarken, die über Sekrete in Pfoten, Fell, Mund und Analdrüsen ausgeschieden werden. Leidtragende sind unter anderem die Wände, das Dach, der Fußboden oder Kabel. „Durch das Zerbeißen und das Zurücklassen von Fäkalien oder Beuteresten entstehen Schäden, die von Schimmel über Kurzschlüsse bis hin zu Bränden reichen können“, führt Friedrich Winkler aus. „Auch Ausfälle gesamter Anlagen sind nicht selten – zum Beispiel von Photovoltaikanlagen. Beißen Marder in deren Kabel, bleibt das oftmals lange unbemerkt und es entstehen nicht nur Reparaturkosten, sondern zusätzliche Ausfall-, also Folgekosten. Und diese müssen Betroffene in den meisten Fällen selbst tragen.“
Diagnose Marderschaden: Der Versicherungsfall
Damit Betroffene von Marderschäden nicht auf den Kosten sitzen bleiben, müssen sie Zusatzversicherungen vereinbaren. Doch auch bei diesen muss genau hingeschaut werden. „Viele Versicherungen decken zwar Tierbisse und deren Folgen ab, unterscheiden darin jedoch nach der Tierart, die zugebissen und den Schaden verursacht hat“, führt Friedrich Winkler aus. „Oder sie übernehmen den eigentlichen Schaden, aber nicht die dadurch verursachten Folgeschäden. Ein Unternehmen berichtete uns zum Beispiel vor Kurzem, dass die Versicherung zwar die Schadenskosten für das zerstörte Dämmmaterial übernahm, nicht aber die Kosten für den dadurch entstandenen Wasserschaden.“ Eine Situation, die vermeidbar wäre.
Und selbst wenn Schäden wie dieser vom Versicherer getragen werden, ist das keine Garantie dafür, dass keine Kosten mehr auf den Versicherten zukommen. Ist der Versicherungsschutz nämlich gedeckelt, wird nur ein bestimmter Betrag übernommen – egal wie hoch der tatsächliche Schaden ist.
Marderabwehr
Selbst diejenigen, die Zusatzversicherungen vereinbaren, sind also nicht immer auf der sicheren Seite. Die Lösung, um der Ungewissheit und dem Überprüfungsstress vorzubeugen, lautet: Ursachenbekämpfung statt Symptombehandlung.
Also: Marder fernhalten, anstatt nur bestmöglich mit deren Folgen umgehen zu müssen. Viele greifen hierfür zu Hausmitteln wie Essig, Hundehaaren, grellem Licht, lauten Geräuschquellen oder Lebendfallen. Das Problem bei diesen Do-it-Yourself-Marderabwehr-Methoden ist: Es tritt schnell ein Gewöhnungseffekt ein und sie helfen nur kurzfristig. Sabrina Schrauf, Tierschützerin der „Ehrenamtlichen Wildtierhilfe Merklingen“, berichtet: „Sobald die cleveren Raubtiere wissen, dass keine Gefahr besteht, folgen sie ihrem Revierinstinkt und kehren zurück.“ Sie betreibt die von Spenden finanzierte Auffangstation seit vier Jahren und nimmt dort neben Mardern unter anderem auch verwaiste Waschbären auf.
Besorgt zeigt sie sich von Marderabwehr-Methoden wie Lebendfallen: „Das Einfangen der Tiere ist für diese sehr stressig. Sind sie gefangen, wollen sie flüchten und verletzen sich. Werden sie dann gefunden und ausgesetzt, folgt die vollkommene Orientierungslosigkeit, da sie sich dann meist weit entfernt von ihrem eigentlichen Revier befinden.“ Hinzu kommt, dass durch das Einfangen der erwachsenen Tiere häufig Junge zurückgelassen werden. Das ist nicht nur grausam für das gefangene Tier, sondern auch für dessen Jungtiere. Werden sie aufgefunden, finden sie bestenfalls in Aufzuchtstationen wie der von Sabrina Schrauf einen Platz. Werden sie nicht aufgefunden, sterben sie meist hilflos an Ort und Stelle.
Tiergerechter Marderschutz
„Mithilfe moderner, tiergerechter und nachhaltiger Methoden zur Marderabwehr müssen weder Betroffene eines Marderschadens an dessen Kosten, noch die Marder selbst leiden“, führt Friedrich Winkler aus. „Unsere Lösungen – von Ultraschall- bis hin zu Hochspannungsgerät – halten die kleinen Raubsäuger langfristig fern, ohne dass ein Gewöhnungseffekt eintritt und sie wiederkommen.“ Die Ultraschallgeräte sind einfach und ohne Vorkenntnisse in Haus und Hof oder auch Auto installierbar und geben frequenzmodulierte Ultraschalltöne ab, die Angst- und Warnschreie eines Konkurrenten simulieren. Der Neuankömmling ist dadurch abgeschreckt und gewöhnt sich durch die Abwechslung der Töne nicht an diese.
„Die Ultraschalltöne sind genau auf Marder abgestimmt, halten außerdem Raden und Mäuse fern und liegen dabei außerhalb des Hörbereiches anderer Tiere, wie zum Beispiel Hühner und Gänse. So können sie auch problemlos in Ställen montiert werden“, erklärt Friedrich Winkler. „Für den Schutz von Photovoltaikkabeln oder anderen Stromkabeln eignen sich hingegen vor allem unsere batteriebetriebenen Hochspannungsgeräte. Sie können einfach via Clip-System an den Kabeln befestigt werden und sind ohne jegliche Vorkenntnisse installierbar. Sie geben dem Marder einen kurzen, ungefährlichen Stromschlag und er zieht davon.“ Damit er dann jedoch auch wirklich nicht wiederkommt, müssen vor der Installation jeder Lösung die Duftmarken vor Ort entfernt werden. Zum Beispiel mit einem Duftmarkenentferner. Denn der Revierinstinkt von Mardern ist größer als ihre Angst vor Geräuschen. War vor ihnen ein anderer Marder vor Ort und dessen Duftmarken wurden nicht entfernt, kann es passieren, dass der Neuankömmling aggressiv wird und um sich beißt – egal, ob er Warnschreie hört oder nicht.
Für alle, die sich nachhaltig vor Mardern schützen wollen, gilt also: frühzeitig vorsorgen – mit den richtigen Marderabwehrlösungen und der richtigen Zusatzversicherung, sodass letztere bestenfalls gar nicht greifen muss.
Die Norbert Schaub GmbH beobachtet seit über 30 Jahren sorgfältig die Entwicklungen auf dem Gebiet der Marderabwehr. Unter dem Namen STOP&GO bietet sie innovative Lösungen zur nachhaltigen und tiergerechten Marderabwehr an.