Außenanlagen

Frühjahrsfit vom Parkplatz bis zum Dach

Text: Cornelia Wilhelm | Foto (Header): © Александр Довянский – stock.adobe.com

Jetzt benötigen Außenanlagen eine umfassende Pflege, damit Funktionalität und Ästhetik wiederhergestellt werden. Der Fokus liegt auf der gründlichen Reinigung, der Überprüfung technischer Anlagen sowie der Instandhaltung wichtiger Bereiche. Hier kommen die Praxistipps für Ihren effizienten Arbeitseinsatz.

Auszug aus:

DER HAUSMEISTER
Praxis – Technik – Sicherheit – Recht
Ausgabe Februar 2025
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Wenn die Temperaturen langsam wieder steigen, ist es an der Zeit, die Pflege von Außenanlagen anzupassen. Das, was bis vor Kurzem vielleicht noch unter einer dichten Schneedecke begraben war, kommt nun zum Vorschein. Doch was bedeutet das für Ihre notwendigen Arbeiten? Während Immobilieneigentümer großes Interesse daran haben, mit den passenden Maßnahmen den Wert des Grundstücks und des Hauses zu erhalten, ist es im Interesse der Mieter, alles so sicher (und optisch ansprechend) wie möglich zu gestalten. Wie sehen also die Arbeiten aus, die jetzt und in den kommenden Wochen anstehen?

Wege, Plätze, Höfe, Parken

Hartflächen verbinden Zonen „A“ und „B“ miteinander, sehen im Idealfall ansprechend aus und weisen keine Beschädigungen auf. Doch auch wenn sie manchmal „unverwundbar“ erscheinen: Die niedrigen Temperaturen des Winters verlangen ihnen einiges ab.

Um herauszufinden, ob nach dem Winter eventuell Reparaturbedarf besteht, ist es wichtig, Hartflächen auf eventuelle Beschädigungen zu überprüfen. Je früher Risse und/oder Schlaglöcher ausgebessert werden, desto geringer ist das Risiko, dass Folgeschäden entstehen und die entsprechenden Bereiche schneller als nötig verschleißen. Außerdem gilt es, darauf zu achten, dass alle Flächen eben sind. Im Laufe des Winters können sich einzelne Steine abheben und zu einer gefährlichen Stolperfalle werden. Bis alle Reparaturen abgeschlossen sind, empfiehlt es sich, den jeweiligen Bereich bei Bedarf abzusperren und mit einem gut sichtbaren Warnschild zu kennzeichnen.

Nun kommen die Reste des Winters zum Vorschein. Und egal, ob während der kalten Jahreszeit mit Sand oder mit Splitt gestreut wurde: Die entsprechenden Maßnahmen haben ihre deutlich sichtbaren Spuren hinterlassen. Die gute Nachricht ist, dass sich die entsprechenden Reste schnell zusammenfegen lassen – zumindest dann, wenn es für einige Tage nicht geregnet hat und der Boden entsprechend trocken ist. In einigen Fällen ist es sogar möglich, Splitt und Sand einfach für den nächsten Winter aufzubewahren.

Auch auf Müllbereiche, Abstellflächen und Garagenzufahrten gilt es, nach dem Winter ein waches Auge zu werfen. Haben sich hier Platten gelockert, die zu Stolperfallen werden? Muss in Bezug auf Schädlingsbekämpfung etwas getan werden? Haben sich Ratten, Mäuse, Tauben verstärkt angesiedelt? Zur Prüfung stehen nun also auch Unratsecken, Müllhäuschen, Müllbehälterstellflächen und – soweit vorhanden – Vogelabwehrspitzen, sog. Taubenvergrämer. Diese sollten geprüft, ggf. ausgetauscht oder gesäubert werden. Mit dem Hochdruckreiniger kommt man hier einen guten Schritt weiter. Ebenso wichtig im Bereich der Verkehrssicherungspflicht: Oft bilden sich während der Wintermonate „Trampelpfade“ oder sog. „Abkürzungswege“, die z. B. über Rasenbereiche Richtung Parkplatz oder Bushaltestelle führen. Diese entwickeln sich tatsächlich auch rechtlich zu einem „Gewohnheitsrecht“, dessen Entstehen dem Objektbetreuer nicht verborgen bleibt. Es ist deshalb wichtig, dass Hausmeister spätestens im Frühjahr diese Abkürzungswege wieder schließen. Dies ist durch Bearbeitung des Erdreichs, durch Bepflanzung oder auch durch das Aufstellen von Zaunabschnitten umsetzbar. Wichtig ist einzig und allein, dass das gefährdende Gewohnheitsrecht, das über „Stock und Stein“ führt, wieder unterbunden und somit die Verkehrssicherungspflicht erfüllt wird.

Und diese gilt selbstverständlich auch – soweit vorhanden – für Absperr- oder Einfahrtsschranken zu Parkplätzen sowie für die Kenntlichmachung von Parkbereichen, Parkabschnitten und Behindertenparkplätzen. Sollten sich hier Markierungen abgetragen haben, sind diese nun zeitnah zu ersetzen. Im Zuge dessen sollten auch direkt alle Beschilderungen, die zum Objekt gehören, geprüft und nötigenfalls repariert werden.

Gemeinschaftsbereiche

Auch wenn viele Mieter ihre Privatsphäre sehr zu schätzen wissen, gibt es in vielen Wohneinheiten Areale, die gemeinsam genutzt werden. Typische Beispiele hierfür sind Spielplätze, der Garten, der Waschkeller, aber auch bspw. Kellerabgänge im Freien. Sind dort sämtliche Stufen, Platten, Fugen in Ordnung oder muss ein Bereich abgesperrt und ausgebessert werden? Nicht selten kommt es vor, dass über den Winter Beton springt oder Steinplatten bröckeln. Diese müssen nun dringendst repariert oder ausgetauscht werden.

Während draußen der Frost oft für eine gesteigerte Materialabnutzung sorgt, können Streusalz-Rückstände, die über Schuhe hineingetragen werden, gerade in den hochfrequentierten Bereichen problematisch werden und unschöne Spuren hinterlassen. Es ist ratsam, diese möglichst frühzeitig zu entfernen, doch auch nach der kalten Jahreszeit gibt es noch Pflegemaßnahmen, die dabei helfen, den Boden – im wahrsten Sinne des Wortes – in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Kompromisslos muss bei der regelmäßigen Prüfung der Spielplätze kontrolliert werden. Insbesondere hier sorgen die kalten Wintermonate leicht für Materialabnutzung, defekte Scharniere und Halterungen und/oder vermoderte Holzgeräte. Auch Spielplatzsand muss unter Umständen komplett ausgewechselt werden. Die Kontrolle der Spielplätze darf keinesfalls vergessen oder „nach hinten geschoben werden“. Sicherheitsprüfungen haben hier höchste Priorität.

Ab aufs Dach

Bei umfassenden Kontrollen und Reparaturarbeiten im Bereich des Daches handelt es sich um einen Bereich, der nach dem Winter und in Bezug auf eine vollumfängliche Pflege der Außenanlagen oft vergessen wird. Dabei sieht ein gepflegtes Dach nicht nur gut aus, sondern trägt maßgeblich zur Sicherheit der Bewohner und Passanten bei. Wer hier keine Kompromisse eingeht, sorgt dafür, dass einer möglichst langen Lebensdauer (und einer gesteigerten Energieeffizienz) im Idealfall nichts im Wege steht.

Die äußeren Einflüsse, mit denen ein Dach gerade im Laufe des Winters konfrontiert wird, können sich maßgeblich auf das Material und dessen Beschaffenheit auswirken. Es braucht dementsprechend nicht zwangsläufig einen größeren, herabfallenden Ast, um Schäden zu verursachen. Auch „kleinere Störfaktoren“, wie Moos oder Algen, aber auch Wettereinflüsse, greifen das Material mit der Zeit an.

Nach dem Winter (und am besten auch zum Beginn des Herbstes) ist es an der Zeit, sich einen Überblick über den Zustand des Daches zu verschaffen. Dabei gilt es, sich mit den folgenden Fragen auseinanderzusetzen:

  • Sind Ziegel beschädigt oder lose?
  • Ist die Dachabdichtung noch intakt?
  • Haben sich auf dem Dach undichte Stellen gebildet?
  • Gibt es verschimmelte Bereiche?
  • Wo hat sich viel Laub angesammelt?

Aufgrund der Tatsache, dass äußere Einflüsse oft dafür sorgen können, dass ein ehemals kleines Problem zu einem großen Problem wird, ist es sinnvoll, schnell gegenzusteuern.
Im Laufe des Winters hat sich auf dem Dach i. d. R. viel angesammelt. Und je nachdem, wo die Reste von Laub und Co. schlussendlich liegen, kann es sein, dass sie dafür sorgen, dass Regenwasser nicht richtig abfließen kann. Ob es tatsächlich nötig ist, ein Dach jedes Jahr nach dem Winter zu reinigen, ist von verschiedenen Faktoren – vor allem von der Lage des Gebäudes – abhängig. Steht die Immobilie näher an vorhandenem Baumbestand, ergeben sich selbstverständlich andere Grundvoraussetzungen als bei einem Haus ohne entsprechende Bepflanzung. Gleichzeitig ist es u. a. auch von den Materialien der Ziegel und von der Dachform abhängig, wie schmutzanfällig die jeweiligen Bereiche sind.

Zu guter Letzt müssen die Dachrinnen und Rohre von Verschmutzungen befreit werden. Ungepflegte Abflüssen und Verstopfungen in Dachrinnen können ansonsten schnell für Probleme sorgen.

Glasbereiche reinigen

Auch die Reinigung von Glasvordächern, Glaskuppeln und Glasfassaden ist essenziell, um Schmutzablagerungen wie Salzreste, Staub und Algenansätze zu entfernen, die sich über die kalten Monate hinweg angesammelt haben. Beginnen Sie mit einer gründlichen Sichtprüfung
der Glasflächen, um Schäden wie Risse oder Dichtungsprobleme frühzeitig zu erkennen. Verwenden Sie für die Reinigung bevorzugt warmes Wasser und ein mildes Reinigungsmittel, das die Glasbeschichtungen nicht angreift. Ein weicher Schwamm oder eine spezielle Glasreinigungshilfe sorgt dafür, dass das Material nicht zerkratzt wird. Um hartnäckigen Schmutz, wie bspw. Vogelkot, zu entfernen, kann ein Glasradierer hilfreich sein. Glaskuppeln und Glasfassaden erfordern besondere Vorsicht und geeignete Arbeitsmittel, da sie schwer zugänglich und oft geneigt sind. Nutzen Sie für diese Arbeiten professionelle Hebebühnen oder Teleskopreiniger mit wasserführenden Stangen, um auch schwer erreichbare Bereiche sicher zu reinigen. Bei Glaskuppeln empfiehlt es sich, die Reinigung an einem bewölkten Tag durchzuführen, um Schlierenbildung durch schnelle Trocknung zu vermeiden.

Klingelanlagen, Briefkästen

Auch Klingel- und Briefkastenanlagen gehören zu den Außenanlagen und benötigen besondere Aufmerksamkeit, da sie durch Witterungseinflüsse wie Frost, Nässe und Schmutz beeinträchtigt sein könnten. Zunächst erfolgt eine Reinigung der Oberflächen mit einem milden Reinigungsmittel und einem weichen Tuch, um Verschmutzungen und Salzablagerungen zu entfernen, ohne empfindliche Materialien wie Edelstahl oder Kunststoff zu beschädigen. Elektronikbereiche, insbesondere bei Klingelanlagen, sollten nur leicht feucht gereinigt werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden. Danach wird die Funktionstüchtigkeit überprüft: Es sollte kontrolliert werden, ob alle Klingeln und Gegensprechanlagen einwandfrei funktionieren und ob Beleuchtungselemente intakt sind. Bei Briefkastenanlagen ist sicherzustellen, dass alle Fächer leichtgängig schließen und keine Feuchtigkeit eingedrungen ist. Scharniere oder Schlösser können bei Bedarf mit einem geeigneten Schmiermittel behandelt werden, um die Langlebigkeit der Anlagen zu gewährleisten.

Jetzt die Grünpflege starten

Damit Grünanlagen im Frühjahr in optischer Hinsicht noch mehr überzeugen können, ist es jetzt an der Zeit, alle toten Pflanzenteile, die dem Winter und seinen niedrigen Temperaturen zum Opfer gefallen sind, zu entfernen. Hierbei geht es nicht nur darum, für ein möglichst ansprechendes Erscheinungsbild zu sorgen. Vielmehr helfen Entsorgungsarbeiten dieser Art den entsprechenden Flächen auch dabei, wieder besser zu gedeihen und sich von den Strapazen des Winters zu erholen.

Während sich viele Nützlinge im Herbst noch darüber gefreut haben dürften, Zuflucht in einem Laubhaufen zu finden, werden diese „Unterkünfte“ spätestens jetzt zum Problem, weil sie dem Rasen schaden und die Sauerstoffzufuhr mindern. Daher ist es wichtig, Herbstlaub und tote Pflanzenteile jetzt zu entfernen und für saubere Flächen zu sorgen.

Düngen und vertikutieren
Zum Beginn des Frühjahrs ist es wichtig, den Rasen mit allen Nährstoffen, die dieser braucht, zu versorgen. Und damit hier möglichst kein Mangel entsteht, bietet es sich an, zu vertikutieren und zu düngen. Doch auch hier kann, wie bereits im Zusammenhang mit Hartflächen erwähnt, ein aufmerksamer Blick dabei helfen, Schlimmeres zu verhindern. Sollten sich nach dem Winter beschädigte Stellen zeigen, nimmt es meist nicht viel Zeit in Anspruch, diese neu einzusäen. Wer den Pflegeaufwand bei Bepflanzungen so gering wie möglich halten möchte, sollte überlegen, Unkrautfolien und/oder Mulch zu nutzen. Diese sorgen dafür, dass Unkraut seltener, bzw. weniger ausgeprägt entstehen kann.

Zeitpunkt für den ersten Baumschnitt
Viele nutzen die Zeit nach dem Winter, um die Bäume auf den zu pflegenden Grundstücken wieder in die richtige Form zu bringen. Gleichzeitig gilt es, zu berücksichtigen, dass radikale Rückschnitte per Gesetz in der Zeit zwischen dem 01.03. und 30.09. aufgrund der Brutzeit von Vögeln verboten sind. (Hier wären dann lediglich leichtere Formschnitte und Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die nicht aufgeschoben werden können, erlaubt.) Ob sich ein Baum grundsätzlich gut dazu eignet, um im Spätwinter zurückgeschnitten zu werden, ist immer auch von seiner Art abhängig. Unter anderem lassen sich Bäume, die Beeren- oder Kernobst tragen, jetzt gut bearbeiten, weil sie dazu in der Lage sind, ihre Reserven auch während des Winters nachhaltig zu speichern.

Fazit: Wer sich jedes Jahr eingehend damit beschäftigt, seine Außenanlagen frühjahrsfit zu machen, kann sich viel Zeit sparen. Wenn die entsprechenden Areale frühzeitig und regelmäßig geprüft und gereinigt werden, fallen die nötigen Arbeiten meist weniger aufwendig aus. Das passende Equipment, fachliches Knowhow und das richtige Timing sorgen für ein Ergebnis, das Mieter und Eigentümer begeistert. Immerhin ist eine gepflegte Anlage auch mit einem längeren Werterhalt und erhöhter Sicherheit verbunden.

Die Autorin

Cornelia Wilhelm ist freiberufliche Texterin aus Düsseldorf. Ihr Schwerpunkt liegt u. a. auf Handwerksthemen.

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