Hausmeister für Hausmeister

Neues Objekt – und jetzt?

Text: Nikolaus Lippet | Foto (Header): © Salome – stock.adobe.com

Immer wieder stellen sich Hausmeister neuen Herausforderungen – und müssen sich dabei nicht nur in neue Arbeitsbereiche, sondern auch in neue Objekte einarbeiten. Damit das besser gelingt, gibt es hier den ersten Kurzartikel mit Tipps der neuen Serie ‚Hausmeister für Hausmeister‘.

Auszug aus:

DER HAUSMEISTER
Praxis – Technik – Sicherheit – Recht
Ausgabe Februar 2021
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Ihr kennt das sicher alle: man bekommt ein neues Objekt zugeteilt, fährt zum ersten Mal hin, steht da und sieht sich um. Leider ist nicht immer jemand da, der euch einweisen und alles zeigen kann. Und falls doch, nimmt man sich für euch oft nicht mal einen halben Tag Zeit. Ihr seid also oft auf euch alleine gestellt. Nun gilt: Keine Panik – Ruhe bewahren.

Durchblick verschaffen

In den meisten Anlagen bekommt ihr für den Start eine Checkliste oder etwas in der Art. Daran kann man sich entlanghangeln. Aber natürlich müsst ihr erstmal wissen, wo alles ist. Je nach Anlagenart müsst ihr verschiedene Bereiche beachten, bei den meisten seid ihr aber zuständig für die gesamte Innen- und Außenanlage.

Also geht die Suche munter los: Wo sind die Mülltonnen untergebracht? Wo die Heizräume, Sicherungskästen und Brandschutzanlagen? Wo findet ihr vor Ort Gerätschaften und Werkzeuge? Ist einer der Anwohner oder Arbeitnehmer des Objekts für eure Fragen und Belange ansprechbar und wo ist diese Person zu finden? Kurz und gut: Bevor ihr überhaupt loslegen könnt, verschafft ihr euch einen Überblick – oder eben auch einen Durchblick.

Tipp

Wer nicht fragt bleibt dumm – gilt auch für euch. Solltet ihr etwas nicht finden oder nicht verstehen, einfach jemanden ansprechen. Es gibt bekanntlich keine dummen Fragen, nur vielleicht die eine oder andere dumme Antwort. Traut euch, nachzufragen!

Learning by doing

Wenn ihr euch mit allen Bereichen der Innen- und Außenanalage eures neuen Objekts vertraut gemacht habt, könnt ihr mit eurem eigentlichen Job loslegen. Für den Start sollte es ausreichen, die Checkliste des Objekts einmal ganz genau durchzugehen.

„Aufpassen und lernen“ ist dabei mein Motto. Jede Anlage hat ihre speziellen Regeln. Darauf müsst ihr achten. Es macht einen großen Unterschied, ob ihr in einem Objekt der Kommune oder in einem privaten Miethaus unterwegs seid. Bei der Frage, was erlaubt ist und was nicht, kann es da zu starken Abweichungen kommen. Auch bei der Frage, wann etwas erlaubt ist. Es ist übrigens kein Problem, sich auch mal helfen oder etwas zeigen zu lassen. Es ist kein Meister vom Himmel gefallen und so lernen wir immer wieder neues dazu.

Tipp

Damit ihr euch – vielleicht sogar komplett alleingelassen – in einer neuen Anlage nicht vorkommt wie der ‚Trottel für alles‘, hilft es, die Nerven zu bewahren und sich genügend Zeit zu geben. Wenn man die hat. Jedenfalls hilft mir das immer und es gilt: Lieber angemessen langsam und dafür mit der nötigen Sorgfalt arbeiten.

Die helfende Hand

Wir als Hausmeister sind oft nicht nur für die Anlagenbetreuung zuständig, sondern, je nach Objekt, auch mal für den einen oder anderen verwirrten oder einsamen Bewohner.

Wir sorgen nicht nur für die Sicherheit und den geregelten Betrieb in den Anlagen, sondern manchmal auch für das Soziale. Manchmal haben die Bewohner oder Nutzer der Anlage ein Anliegen, bei dem sie schlicht nicht wissen, an wen sie sich sonst wenden sollen. Und hier ist der Hausmeister dann ein gern gesehener Helfer bei Sorgen und Nöten. Und das ist doch eigentlich eine sehr schöne Sache!

Der Autor

Nikolaus Lippet ist seit über 15 Jahren als Hausmeister tätig. Dabei hat er schon diverse Objektarten betreut.

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